Bevor wir mit den Arbeiten beginnen, ist es notwenig sich mit den Grundlagen der Weidezauntechnik zu beschäftigen. Speziell Katzen, mit ihrer Fähigkeit hohe Sprünge auszuführen, stellen eine Herausforderung dar.
Funktionsweise Weidezaun
Ein Weidezaun funktioniert nach dem einfachen Prinzip, dass das Hütetier mit den Beinen auf dem Erdboden/Gras steht (Masse des Weidezaungenerators) und bei Kontakt eines Körperteils mit der Weidezaunlitze (Hochspannungspol des Generators) einen Stromkreis schließt. Die hohe Spannung erzeugt einen Schmerz, welcher das Tier von der Weidezaunlitze zurückschrecken lässt.
Da nur ein äusserst geringer Strom über den Körper fliesst, wird das Hütetier nicht verletzt oder getötet!
Würde das Tier nicht mit den Beinen auf dem Gras stehen, könnte es die Weidezaunlitze berühren, ohne dass der Stromkreis geschlossen wird und es einen Schlag bekommt. Wenn Ihr sportlich seid, könnt ihr vor dem Weidezaun in die Luft hüpfen und während Ihr in der Luft seid, mit der Hand ganz kurz den Draht berühren - Ihr werdet keinen Schmerz spüren. Einfacher geht es, wenn Ihr Schuhe mit dicken, trockenen Gummisohlen tragt. Wenn Ihr jetzt die Weidezaunlitze berührt, werdet ihr nur ein leichtes Kribbeln spüren. Barfuß im Gras erhaltet Ihr dagegen einen heftigen Schlag. Je geringer der Körperwiderstand (barfuß im nassen Gras) desto höher die Schlagwirkung! Für nähere Informationen zu Weidezäunen bitte hier klicken! Zu Hunde-/Katzenzäunen gibt es ebenfalls Infos - ich persönlich halte den vorgeschlagenen Abstand zwischen den Litzen für zu groß.
Katzen unterliegen diesem Prinzip ebenfalls. Da sie aber sehr gute Kletterer sind, gibt es Situationen, in denen die Katze keinen Bodenkontakt hat, wenn sie die Litze berührt: Moderne Maschendrahtzäune haben eine dicke Kunststoffisolierung. Klettert die Katze an den Maschen nach oben, dann kann sie mit der Pfote die Weidezaunlitze berühren, ohne einen Schlag zu erhalten - der Zaun hat seinen Sinn verloren. Springt die Katze in einem Zug auf die Mauerkrone, dann berührt sie den Boden ebenfalls nicht mehr - auch hier wird der Schlag sehr gering sein, weil die Mauer nicht gut leitet.
Stark isolierende Untergründe sind schwierig. Steht die Katze auf einer trockenen Holzterrasse, dann ist der Schlag kaum zu spüren. Bei einer elektrischen Umzäunung ist diesen Faktoren Rechnung zu tragen. Hier kann ein geerdetes Drahtgitter auf dem Boden Wunder wirken.
Doppelte Weidezaunlitze für Katzen
Damit Katzen beim Klettern einen Schlag erhalten, müssen sie mit der Pfote beide Pole (Erdung und Hochspannung) gleichzeitig berühren, auch wenn der Rest des Körpers isoliert steht. Das kann man ganz einfach erreichen, indem man zwei parallele Weidezaunlitzen mit etwa 5cm Abstand spannt. Befindet sich die doppelte Litze am höchsten Punkt des Zaunes/der Mauer, dann muss die Katze beim Hochklettern oder Hochspringen die überhängenden Weidezaundrähte berühren. Die Pfote überbrückt beide Drähte und erzeugt einen Stromfluß - der Schlag ist jetzt sehr deutlich zu spüren. |
Dies ist einerseits eine elektrotechnische Grundlage, die andererseits durch die Erfahrungen vieler Katzenbesitzer mit Weidezaun bestätigt wird.
Auswahl der Generatorstärke
Katzen zählen zu den leicht zu hütenden Tieren, weil sie ein kurzes Fell haben und empfindlich gegen Hochspannung sind. Es reicht also ein Hütegerät mit geringer Abgabeenergie von 1 Joule.
Achtung: Die Devise " Lieber etwas mehr Energie" ist hier nicht geeignet. Einen Generator für Kühe oder Pferde zu wählen, um etwas Reserve zu haben, ist voll daneben. Ihr gefährdet damit nur Eure Katzen!
Die 10.000 Volt des Weidezaungenerators sind ungefährlich, weil fast kein Strom fliesst. Wenn Ihr an eine Haushaltsleitung mit 220 Volt faßt, dann kann sehr viel Strom fliessen - mit tödlicher Wirkung! Also niemals einen Weidezaun mit 220V betreiben, das ist lebensgefährlich für Mensch und Tier!