Nach Umstellung meiner Rolladenschalter auf HomeMatic Funk-Rollladenaktor für Markenschalter (HM-LCBI1PBU-FM) stellte ich fest, daß einer der Rollladenschalter nur ganz selten per Funk funktionierte, der zweite dagegen immer. Betätigt man jeden der Schalter von Hand, funktionierte das Öffnen und Schließen immer. Folglich mußte das Problem bei der Funkübertragung liegen. Der nächste LAN-Gateway ist nur drei Meter entfernt, eine Veränderung seiner Position brachte kaum Besserung. Liest man die HomeMatic-Anleitungen durch, stellt man fest, daß immer wieder darauf hingewiesen wird, daß zwei Funkgeräte so weit wie möglich voneinander entfernt sein sollten, um Störungen zu vermeiden. Sehr witzig, wenn man beide Schalter in einer Doppeldose installiert hat.
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Die folgenden Maßnahmen erfordern einen Eingriff am 230V-Netz. Dies sollte nur von erfahrenen Elektrofachkräften durchgeführt werden, welche die Zulassung dafür besitzen! |
Also muß man sich um die Rollladenaktoren selbst kümmern. Die Aktoren wurden ausgebaut (vorher vollständig vom 230V-Netz getrennt) und mittels eines Schraubendrehers durch Eindrücken der drei Rasthaken geöffnet. Die Abdeckkappe lässt sich nach oben abziehen:
Vor sich sieht man die Platine mit dem Klemmenblock und den beiden grauen Lastrelais. Diese Platine ist auf der unteren Platine nur aufgesteckt. Man kann sie ganz leicht nach oben abziehen:
Auf der abgezogenen Lastplatine erkennt man rechts oben den 4fach-Steckverbinder. Im Schaltergehäuse ist eine graue Isolationstrennscheibe zu sehen, welche man mit der Pinzette herausnehmen kann:
Jetzt liegt die Mikrocontrollerplatine mit dem Funkmodul offen. Auch diese muß entfernt werden:
Man benötigt einen feinen Torx-Schraubendreher, um die beiden Schrauben zu entfernen:
Hebt man die Platine ab, erkennt man den kreisförmig im Gehäuse verlegten Antennendraht:
Der Antennendraht ist nur lose eingelegt und kann aus dem Gehäuse herausgezogen werden. Er ist etwa 75mm lang und entspricht damit nicht einmal der Norm Lambda-Achtel = 86,4mm (bei 868MHz). Zudem war er gekrümmt verlegt, kein Wunder, daß es da Empfangsstörungen gibt.
Um die Empfindlichkeit für den Radioempfang zu erhöhen, muß der Antennendraht Lambda-Viertel = 172,8mm verlängert werden. Ungefähr drei Zentimeter über der Platine schneidet man das schwarze Originalkabel ab, entfernt die Isolierung auf etwa 10mm Länge und verdrillt die Kupferleiter mit denen der Verlängerungslitze (im Bild blau). Beide Drähte werden sauber verlötet und mit 1,6mm Schrumpfschlauch isoliert. Jetzt misst man mit dem Lineal die Länge der Antennenlitze ausgehend von der Platinenoberkante und schneidet den Draht auf 172,8mm ab.
Im Schaltergehäuse bohrt man mit einem 2mm-Bohrer ein schräges Loch nach außen und zieht anschließend den Draht durch:
Der Antennendraht kann durch das Befestigungsloch auf die Schaltervorderseite gezogen werden:
Jetzt baut man den Aktor in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammen.
Nach Modifikation beider Aktoren, werden diese wieder mit dem 230V-Netz verbunden (vorher Sicherung raus und prüfen!). Die beiden Antennen sind auf der Vorderseite der Aktoren herausgeführt. Man muß etwas experimentieren, um die optimale Lage der Antennen zueinander zu finden. Mit etwas Tesafilm kann man die Drähte leicht fixieren. Nach jeder Antennenverlegung gibt man einige Schaltbefehle per HomeMatic, um die Wirkung zu überprüfen.
Bei mir hat folgende Verlegung den optimalen Erfolg gebracht:
Die Litzen kann man mit Tesafilm fixieren oder einigen Tropfen Heißkleber. Jetzt setzt man den Rahmen und die beiden Taster wieder auf und sieht keinen Unterschied zu vorher:
Nach Durchführen mehrtägiger Tests kann ich feststellen, daß der Fehler behoben wurde. Diese Maßnahme kann für alle Aktoren/Sensoren der HomeMatic-Serie angewandt werden, wenn es Funkprobleme gibt.